Projektziele

In diesem Projekt wird eine kombinierte Anwendung qualitativer Methoden der Filmwissenschaft und experimenteller Methoden der Psychologie entwickelt. Dabei verfolgen wir das übergeordnete Ziel, einige grundlegende theoretische Prämissen verschiedener filmtheoretischer Ansätze empirisch zu taxieren und ins Verhältnis zueinander zu setzen.

Wir widmen uns der Untersuchung des analytisch zu beschreibenden und empirisch zu belegenden Zusammenhangs zwischen der zeitlichen Komposition audiovisueller Bilder und der zeitlichen Dynamik des Zuschauergefühls.

Die empirische Untersuchung der zentralen Grundannahmen zu diesem Zusammenhang in unterschiedlichen theoretischen Ansätzen wird dabei von einer übergeordneten Ausgangsfrage geleitet:

Wie verhält sich die kognitive Verarbeitung audiovisueller Medien zu körperlichen Resonanzphänomenen, wie sie die neophänomenologisch geprägten Theorien des Embodiment und das Konzept der Ausdrucksbewegung postulieren?

Über die Adressierung dieser Frage sollen

  1. grundlegende medienwissenschaftliche Konzepte der Zuschauerrezeption (das kognitionstheoretische und das neophänomenologische Modell filmischer Rezeption) in ihrem Erkenntniswert spezifiziert werden.
  2. empirisch gestützte Prämissen und Hypothesen beider Modelle in einen integrativen Ansatz überführt werden.
Dazu wird eine qualitativ-deskriptive Methode zur filmanalytischen Untersuchung filmischer Expressivität (eMAEX) in einer Reihe von Studien mit verschiedenen quantitativen Methoden wie physiologischen Messverfahren (SCR, Herzfrequenz, Atemfrequenz) und funktioneller Kernspintomographie kombiniert.

Zum einen schaffen wir so empirische Grundlagen und Vertiefungen für theoretische Annahmen der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung zum emotionalen Erleben audiovisueller Bilder. Zum anderen ermöglicht dies die Erweiterung und Anwendung der qualitativen Beschreibung einer zeitlichen Entfaltung von Ausdrucksbewegungsbildern auf verschiedene interdisziplinäre Felder. So werden die methodischen und theoretischen Grundlagen geschaffen, die neurowissenschaftliche und psychologische Forschung zur Verarbeitung audiovisueller Information auf komplexe Strukturen der Inszenierung audiovisueller Bilder auszudehnen.

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