Ausdrucksbewegungseinheit 4

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Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Marine Montage*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 00:07:25:06
Timecode bis: 00:07:44:02
Entstehungsjahr: 1949
Processing: DG

Mit einer weiteren Wischblende von links nach rechts werden zwei übereinander belichtete Einstellungen etabliert: Zum einen Stryker in Nahaufnahme, der abermals stumm Befehle ruft und zum anderen Marines frontal zur Kamera gerichtet, die in Vierergruppen wie Lemminge von einer mehrere Meter hohen Holzvorrichtung in ein Wasserbecken springen. Die Vervielfältigung der Marines wird durch die parallelisierte Körperbewegung von Nasezuhalten mit der rechten- und den Schritt schützen mit der linken Hand betont. Eine individuelle Körperlichkeit der Soldaten, ausgestellt in den nackten Oberkörpern, tritt in ein Spannungsverhältnis zu deren serialisierter Anordnung. Die Form der Bildüberlappung evoziert den Eindruck, dass Stryker die Befehle zu dieser halsbrecherischen Übung brüllt. Sein Blick nach oben korrespondiert in dieser Doppelbelichtungseinstellung mit den am oberen Bildrand stehenden Marines. Diese imaginierte Blickachse wird wieder aufgegriffen, wenn nach einem Umschnitt die Trainingsanlage von der Seite gezeigt wird und die Kamera nun den Marines mit einem Schwenk nach unten bei ihrem Sprung ins Wasserbecken folgt. Diese Einstellung gibt wieder eine Bewegungsrichtung von links nach rechts vor, die in der darauf folgenden Einstellung fortgesetzt wird, indem Marines in Zweiergruppen und in Kampfmontur in Richtung Kamera laufen, während ihre von kinetischer Energie aufgeladenen Körper noch eine Rolle hinlegen. Das Verschmelzen des Gruppenkörpers wird so also wieder mittels einer filmischen und kinetisch- figuralen Bewegung sinnlich erfahrbar gemacht. Dieses Prinzip findet seine Steigerung in der darauf folgenden Totalen. In leichter Aufsicht wird ein Übungsplatz etabliert, auf dem der unmittelbare Angriff und Nahkampf von den Marines geübt wird. Mit dem Aufeinandertreffen der Angriffsreihen wird mit einer Wischblende abermals der stumm Befehle brüllende Stryker überblendet. Nicht allein im Zusammenstoß der Marines vereinen sich diese zu einem Gesamtkörper, auch durch die Aufweichung, ihrer der Übung geschuldeten, gegensätzlichen Positionierungen. In wiederholten 180º Drehungen wird die jeweils gegnerische Seite mit der anderen austauschbar. Die Marinekörper verzahnen sich nicht nur auf der Bildebene, sie verknoten sich in der Drehbewegung regelrecht und verstärken so den Eindruck eines unzertrennlichen Gesamtkörpers. Das Band des Zusammenhalts des Gruppenkörpers wird in der Kampfübung als Kette von austauschbaren Körpern in Szene Gesetzt. Dass das Aufgehen in einen homogenen Gruppenkörper mit dieser Kampfübung abgeschlossen ist, vermittelt sich auch auditiv, indem das begleitende Musikstück nun die ersten Takte der Marine Hymne aufgreift.

DG

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