Ausdrucksbewegungseinheit 2

In einer einzelnen Einstellung vermittelt sich durch zeitliche Segmentierung inszenatorisch die Spannung zwischen der real-physischen Körperlichkeit der Marines und dem abstrakt-sozialen Gruppenkörper, dem diese physischen Körper im militärischen Verbund untergeordnet sind, den sie in ihrer Gesamtheit erst konstituieren.

Die Körper der Marines sind durch ihre teilweise Nacktheit in ihrer Physis betont und gleichzeitig durch die in der Rückansicht fehlenden Gesichter anonymisiert. Die durch Strykers Rufe vorgegebene Rhythmisierung der körperlichen Übungen überführt die gleichermaßen abstrakte hierarchische Fundierung des Gruppenkörpers einerseits, wie das konzertierte Agieren vieler individueller Körper als ein gemeinsamer andererseits, in eine sinnliche Erfahrung. Der inszenierte Affektausdruck des emphatischen Aufgehens in einer höheren Körperschaft wird maßgeblich von einer multimodalen Rhythmisierung des Wahrnehmungsprozesses getragen.

Als Stryker die Übungen beendet, zerstreuen sich die Marines im Raum, finden die Körper der Soldaten in ihren jeweils eigenen Bewegungsrhythmus zurück. Ihr Abgang in den Bildvordergrund rückt die Gesichter in den Fokus und individualisiert sie. Mimik und Gestik unterstreichen den beschriebenen Ausdruck: Lächelnde Gesichter bilden den Widerhall der hier inszenierten emphatischen Konnotation des Eingebunden-Seins in einen Gruppenkörper.