Ausdrucksbewegungseinheit 5

Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.

Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Auf dem Weg nach Iwo Jima*
Ordnungsnummer: 05
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 01:19:55:15
Timecode bis: 01:21:03:02
Entstehungsjahr: 1949

Das Briefing hat eine klare Dramaturgie, die einerseits mit dem Wissen der Zuschauer spielt sowie anderseits die gegebenen Informationen als zeitliche Strukturierung der emotional besetzten Botschaften und ihrer Wirkung auf die Marines inszeniert. Dies erfolgt durch eine Pendelbewegung des rhythmisierten Wechsels zwischen den individuellen Gesichtern und der anonymen Gruppe, zwischen den semantischen Bezügen und den Zeiträumen ihres Nachhallens. Dabei wird das Auf-und-Ab des Meereshorizontes als Figuration eines übergreifenden, hypnotischen Schwankens wieder aufgenommen (> ABE 3):

In der ersten Totalen, in der der Vortragende und die Rücken einiger sitzender Marines erscheinen, hören wir eine abstrakte geographische Beschreibung. Es folgt ein Heransprung, der leicht in der Achse verschiebt, so dass auf der Tafel der symbolträchtige und titelgebende Namen "Iwo Jima" zu lesen ist. In den folgenden Gegenschuss auf die Zuhörenden hinein, fällt die erste Information deren Wirkung auf die Marines ausgespielt wird: "20.000 japanische Soldaten" - Gemurmel und zögerliche Bewegtheit setzt in der Gruppe ein, man beruhigt sich, sie alle blicken besorgt wieder zum Vortragenden, die Einstellung verharrt auf ihren Gesichtern, während das Briefing fortfährt.

Die Nachfrage Conways wird in ihrer Hoffung von der Mimik widerlegt, in der sich der Wunsch nach positiven Nachrichten und der ahnende Zweifel gegenseitig entkräften, sein Blick zu Boden und die Art in der Stryker ihn daraufhin wundernd, mitleidig anstarrt, entsprechen so dem fortgesetzten Pendeln zwischen Figurationen widersprüchlicher Gefühle. Nach einer Einstellung auf den Vortragenden wieder der Gegenschuss. Conway blickt hoch, mit ernsterer Mimik, Stryker schaut ihn weiter an, als ob er von dessen inneren Stimmen wüsste.

Dann wieder der Vortragende, und der Sprung zurück in die abschließende Totale, in der der zweite entscheidende rhetorische Impuls erfolgt, mit dem eine intensive Reaktion der Marines verbunden wird: "Nobody knows exactly what they've got on this island. But they've had 40 years to put it there." Diesmal verharrt die Einstellung auf den Rücken der Zuhörer, eine genau abgemessene Stille, die dieses wissende Nicht-Wissen in seinem potentiellen Horror zur Entfaltung bringt.

Allein aus diesem konzentrierten Übergang von semantisch-rhetorischem Impuls, der Verzögerung und dem dann einsetzenden Gemurmel und der diffusen Bewegtheit der Zuhörerschaft formt sich ein Gefühl der antizipierenden Angst. Eine Angst, die genau in der Pendelbewegung zwischen der anonymen Gruppe in Rückenansicht und den individuellen bekannten Gesichtern ausgetauscht und verstärkt wird. translation missing: de.icon_seitenanfang
request.remote_ip=3.133.131.168