Ausdrucksbewegungseinheit 4

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Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Für die Fahne gestorben*
Ordnungsnummer: 04
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 01:43:22:23
Timecode bis: 01:44:20:10
Entstehungsjahr: 1949

In einem Dreischritt wird die Photographie der Flaggenhissung auf Iwo Jima, ein Bild das ikonographisch für den Sieg im Pazifik-Krieg steht, in einer verzeitlichenden Inszenierung evoziert und zu den Gesichtern von Strykers Truppe ins Verhältnis gesetzt:

  1. Unter Trommelwirbel erfolgt die Flaggenhissung. Die Einstellung endet genau in der berühmt gewordenen Stellung. Dann eine gleichmäßig rhythmisierte Folge von Großaufnahmen der immer noch trauernden Marines, die nacheinander ihre Köpfe heben, während düstere Fanfaren diese Bewegung imitieren und wiederholen. Die Wiederholung der Bewegungen – schnelles Aufblicken, eine Entspannung des ernsten Gesichtsausdrucks, gehobene Augenbrauen, kurzes Verharren – entspricht dabei einer insistierenden Frage nach Sinn.
  2. Die Flaggenhissung wird fortgesetzt, beginnt nun mit der ikonographischen Pose und endet als der Mast senkrecht steht. Ein bewegt-düsterer Marschrhythmus baut Spannung auf. Strykers Truppe, nun nicht in einzelne Großaufnahmen gefasst sondern in einer Einstellung in leichter Aufsicht vereint, erhebt sich. Ihre Bewegung als Gruppe erfolgt dabei sehr langsam aber gleichmäßig, wie von der Last der Erfahrung und gleichzeitig einem ehrfürchtigen Gebot gehemmt.
  3. Wieder wird die Flaggenhissung fortgesetzt, nun weit nach der ikonographischen Pose, in lebendiger Geschäftigkeit, die Flagge weht im Sturm. Die Marschmusik wird plötzlich leichter, beschwingter, der Chor setzt gedämpft ein und singt die Marine-Hymne. Die Blicke der Soldaten, jetzt wieder in gleichmäßig folgenden Großaufnahmen gefasst, laden sich mit dieser Beschwingtheit auf, bleiben aber in ihrer Regungslosigkeit immer noch auf Trauer und Erinnerung bezogen. So auch das Ende, als Conway nach unten blickt und dann, in der letzten Großaufnahme, Strykers regungsloser Rücken mit dem Namenszug und dem Austrittsloch der tödlichen Kugel „zurückblickt“.

D.h. die Figuren stehen zu dem symbolträchtigen Bild nacheinander in einem Verhältnis von Fragenden, die von der Bewegung der Flagge mitgehoben werden. Sie werden unter dem Symbol zu einer überindividuellen Einheit geformt, einer Einheit, die im dritten Schritt dann wieder jedem Einzelnen zur Verantwortung übergeben wird.

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