Erschöpfung und Wunden*

Kategoriale Zuordnung

  • Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
  • Kampf und Natur
  • Leiden / Opfer

 

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Movie: Bataan*
Ordnungsnummer: 24
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:33:30:04
Timecode bis: 01:37:52:28
Entstehungsjahr: 1943

Das Thema einer totalen Erschöpfung der individuellen Körper (> ABE 1) wird in ihrer Einbettung in eine soziale Konfiguration der gegenseitigen Fürsorge aufgehoben (> ABE 4). Dazwischen entwickelt sich diese Erschöpfung über die Trauer und den Schmerz bei Feingolds Tod (> ABE 2) und über Sailors ansteigende Bewusstwerdung der Verwundbarkeit des eigenen Körpers (> ABE 3). Diese verschiedenen Zustände der individuellen Körperlichkeit zeigen sich in den unterschiedlichen gestischen Bewegungsinszenierungen und Figurenchoreographien. Erstmals nach Beginn des Kampfes setzt auch wieder Musik ein.

Es beginnt mit unverbundenen, langsamen und mühseligen Bewegungen einzelner, in ihrem Äußeren der müden Naturumgebung angewandelter Figuren. Die Rückzugsbewegung der Soldaten setzt bei jedem einzelnen neu an, wird unterbrochen, und fällt bei Erreichen ihres Lagers jäh ab (> ABE 1).

Das Sterben konstituiert sich im irrealisierten Kontrast zwischen der gelähmten Präsenz eines Zeugen, dem Sergeant, und den abgesetzten Haltungen und Bewegungen des sterbenden Feingold. Die gestischen Interpunktionen Feingolds stellen sowohl den Schmerz als auch eine Form des protestierenden Verhaltens zu den Schmerzen dar (> ABE 2).

Die subjektivierte Darstellung einer Bewusstwerdung des Verletztseins kombiniert diese Lähmung des Zeugen und die strukturierte Folge von abgesetzten, abgebrochenen Körperhaltungen und Bewegungen der Leidenserfahrung in einer Figur und einem Körper. Die Großaufnahme und die zeitliche Entfaltung dieser zwei Pole in Sailors Mimik und Gestik ist ein Bild der Einsamkeit und Verlassenheit im Moment des Erkennens der Verwundung (> ABE 3).

Mit der Öffnung der Großaufnahme auf eine Halbnahe kehrt die Lebenskraft in die müden individuellen Körper und eine aktive Verhaltensweise zwischen den Figuren zurück. Es entsteht eine verbindende Linie der Fürsorge und der Dankbarkeit, eine Blickachse zwischen Todd und Sailor und die Zuwendung Todds, der Sailors Wunden verarztet (> ABE 4). Am Ende wird diese zwischenmenschliche Bindung unterstrichen und gleichzeitig mit Todds ruckartiger Geste und Sailors Zucken wieder auf die Gewissheit erschöpfter und schmerzempfindlicher individueller Körper zurückgeführt – wobei die weiblich konnotierte Tätigkeit der Pflege, von Sailors Lächeln hervorgebracht, mit der Härte des plötzlichen Schmerzes zurückgewiesen wird (> ABE 4).

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

01 02 03 04 

Materialen zur Szene

    Position der Szene im Film

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