Enge im U-Boot*

Kategoriale Zuordnung

  • Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
  • Formierung eines Gruppenkörpers (corps)
  • Kampf und Technologie

 

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Movie: Gung Ho!*
Ordnungsnummer: 09
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:30:06:17
Timecode bis: 00:34:56:13
Entstehungsjahr: 1943

Im dramaturgischen Aufbau des Films folgt die Szene auf die Ausschiffung der Soldaten und die Inszenierung einer Aufbruchsstimmung (> Trainingsabschluss und Ausschiffung). Eine weitere Szene, die im Inneren des U-Boots spielt, schließt sich ihr an (> Gruppenkörper im U-Boot). Die Szene bildet zunächst einen Kontrapunkt zur vorangegangenen Szene, steht in ihrem Zentrum doch die Enge des U-Boots und die Beklemmung und Angst der Soldaten. Zum Schluss der Szene wird in der Audiovision eines überindividuellen Körpers jedoch die Inszenierung der körperlichen Beklemmung aufgehoben und das Pathos eines gemeinsamen Schicksals als Fluchtpunkt der Szene deutlich.

Als dominante Ebene der Inszenierung erweist sich die Bildkomposition in ihrem Zusammenspiel mit der Kamera und dem Sounddesign.

Das dynamische Muster der Szene ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Verengung des Raums, die nach einem retardierenden Moment zur Beschleunigung der Bewegung führt und dann aufgehoben wird. Diese Aufhebung markiert den Höhepunkt der Szene.

Die räumliche Verengung vollzieht sich bildkompositorisch und wird schließlich in die Inszenierung eines körperlichen Empfindens gewendet (> ABE 1), das auf den Raum bezogen bleibt und die Enge nunmehr als physischen Zustand kenntlich macht. Dies bildet die Grundlage sowohl eines retardierenden Moments der Gelöstheit (> ABE 2: Bewegung im Raum, Kamerabewegung) als auch der anschließenden Inszenierung einer klaustrophobischen Angst. Die betrifft nicht allein den repräsentierten Figurenkörper, sondern realisiert sich in Phasen der bildkompositorisch, gestisch und akustisch erzeugten Anspannung und Entspannung. Die so inszenierte Nervosität bestimmt die Dynamik des Endes der Szene.

Schließlich wird die auf den physischen Zustand bezogene Inszenierung mit der einsetzenden Musik aufgehoben. Die Form der verletzlichen, individuellen Körperlichkeit wird von einem Körper höherer Ordnung abgelöst, der sich in der Erkennungsmelodie der „Raiders“ und in der Vervielfachung des Soldatengesichts realisiert (ABE 3).

In der Inszenierung realisiert so ein affektiver Wechsel von enormer Anspannung zur Gelöstheit.    ML

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

01 02 03 

Materialen zur Szene

    Position der Szene im Film

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