Ausdrucksbewegungseinheit 6

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Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Schreie im Dunkeln*
Ordnungsnummer: 06
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 00:55:23:00
Timecode bis: 00:56:20:18
Entstehungsjahr: 1949

Die Ausdrucksbewegungseinheit beginnt mit dem Landschaftsbild von den zerstörten Palmen am Strand und schriller Musikuntermalung, die mit dem zweiten Landschaftsbild in der letzten Ausdrucksbewegungseinheit identisch ist. Dieser wiederholte Einsatz des statischen Landschaftsbildes verweist direkt auf den Lauf der Zeit selbst und die damit verbundene Steigerung der Spannung hin. Die Musik wiederholt kontinuierlich ein kurzes Thema und vermittelt somit im Lauf dieser Ausdrucksbewegungseinheit die Unerträglichkeit der Situation. Wie in der nächsten Einstellung bleiben Stryker und Conway eng gefasst dem Ort, an dem im Angesicht des ‚Problems’, die Zeit stillzustehen scheint. Zugleich ertönt die stöhnende Stimme erneut, die aber diesmal „Stryker“ ruft.

Nun ist die Verwandlung der Gesichtsausdrücke von beiden Figuren deutlich zu sehen: Die jeweilige Stirn, hebt sich, dann die jeweiligen Köpfe. Stryker bleibt durchgehend nervenstark und still, während Conway mit weißen Zähnen im seitlich gezogenen Mund sein Wut zeigt. In der Folgeeinstellung fasst die Kamera Conway schräg von Strykers Seite, so dass das extrem weit aufgerissene Gesicht von Conway zu sehen ist. Er durchbohrt Stryker förmlich mit Blicken und redet trotz des Aufhaltens von Stryker ununterbrochen. Seine Augen flammen vor Zorn, sein weit nach außen gezogener Mund zeigt die weißen Zähne und sein Stirn wird gerunzelt, während Stryker ohne Bewegung leicht nach unten schaut. Nach seinen pochenden letzten Sätze, „I'm getting him. The only way you'll stop me is to kill me“, hebt er sich aus der Sitzhaltung. Stryker reagiert gleich, „that’s just what i’ll do“. Er presst den Satz zwischen die Zähne und hält ihn mit dem Gewehrlauf auf, indem er auf ihn zielt. Conway wird still. In der nächsten Nahaufnahme von Stryker ist sein nach außen gezogenes Gesicht mit dem Sicherungsschalter des Gewehres zu sehen. Darauf folgen die schwitzenden Gesichter von Stryker und Conway, in Großaufnahme durch zwei Einstellungen einzeln gegenübergestellt. Während das zusammengezogene Gesicht Strykers an seinem Gewehr – der zugemachte Mund, der gerunzelte Stirn und die brennenden Augen - ernst bleibt, ist die Veränderung des Gesichts Conways zu sehen. Sein Mund wird zusammengezogen, seine Augen werden kleiner und er blickt nicht Stryker an, sondern nach unten: Er zieht sich zurück. In der nächsten Einstellung hält Stryker seine Gewehr zur Seite und in seinem Gesicht ist ein kleines Zucken der Augen und seine kurz nach unten blickende Augen zu sehen. Durch diesen wiederholten Zusammenschnitt zwischen Stryker und Conway wird der spannende Konflikt zwischen beiden dargestellt. Und wie teilweise in Conways Rede zu erfahren ist – Conway hält das Verhalten für unmenschlich -, wird der Konflikt zwischen Zivilen (Menschlich-moralischen) und Militär stark inszeniert, indem die beiden Figuren in nahen Einstellungen so eng eingerahmt sind, dass die Eskalation der Abstoßungskraft zwischen beiden überspitzt zur Schau gebracht wird. Dadurch geht die mimische Bewegung mit der Entwicklung dieses Konflikts, also des Expansionsimpulses einher, der aber durch die gewaltige von Strykers Präsenz verdrängt wird und zum Erliegen kommt. Der letzte mimische Ausdruck Strykers in der Großaufnahme verweist unmittelbar auf den inneren Konflikt, der den äußerlichen Konflikt zwischen ihm und Conway wiedergibt. Daher vermittelt die letzte Einstellung, in der Stryker und Conway trotz des stöhnenden Rufs still bleiben, die Dominanz der militärischen Ordnung über zivilen Moralvorstellungen, da so der militärische Körper erst zusammengehalten werden kann.   translation missing: de.icon_seitenanfang
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