Ausdrucksbewegungseinheit 2

Im Zentrum der ABE 2 steht die Inszenierung des Sterbedramas. Eine Bewegung auf Ebene der Figurenkonstellation, die zunächst Nähe evoziert und dann auflöst, wird dabei bezogen auf das dominante musikalische Trauermotiv.

Ein räumlich tief gestaffeltes Bild gibt die Trennung der Figuren vor, die dann durch Montage und eine Veränderung der Einstellungsgrößen aufgehoben wird. Das räumliche Nebeneinander der Figuren geht im Schuss und Gegenschuss der Nahaufnahmen in die Einheit einer mimischen Bewegung über. Zwei Gesichter (Dane und Ramirez) bilden die Pole dieser Bewegung. Die so evozierte Nähe des Blickkontakts erscheint als Modus, in dem die Intensität der Sorge inszeniert wird. Werden die Nahaufnahmen zunächst durch ein gedehntes Streichermotiv zusammengebunden, deutet die Wiederaufnahme des Bläsermotivs aus ABE 1 eine Veränderung an. Unter dem musikalischen Trauervorzeichen erscheint die folgende Einstellung bereits als Inszenierung des Verlusts, der mit dem Tod Ramirez’ verbunden ist. Dieser Verlust realisiert sich konkret in der Figurenkonstellation: während der Deklamation des Schuldbekenntnisses löst sich der Blickkontakt zwischen den gemeinsam kadrierten Figuren völlig auf. Nach dem Tod Ramirez’ kristallisiert sich das Trauermotiv schließlich im Taps-Motiv.