Ausdrucksbewegungseinheit 3

Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.

Movie: Bataan*
Szene: Erschöpfung und Wunden*
Ordnungsnummer: 03
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:35:28:23
Timecode bis: 01:36:16:09
Entstehungsjahr: 1943

Die Verletzung Sailors gestaltet einen Übergang von Erschöpfung zu Angst. Diese Entwicklung wird inszeniert als sprunghafter und gleichzeitig langsamer Prozess von mimischen und gestischen Reaktionen ihres Erkennens und wird als ein Bewegtwerden durch dieses Erkennen über die musikalische Begleitung strukturiert.

Die Musik nimmt wieder ein Trauerpathos auf, in dem Streicherakkorde die Trauerrufe der Bläser gliedern. Nachdem Sailor von rechts langsam über die Sandsäcke in die Mitte gerobbt ist, während Todd hinter dem MG regungslos hockt und sein Gesicht verdeckt, richtet sich Sailor auf und greift sich schwer atmend, hechelnd, an die Stirn. Das Aufrichten und die leichte Zentrierung und Achsdrehung der Figur zur Kamera hin gestalten so eine Öffnung auf die Wahrnehmung des Zustands der Verletzung.

Die so vorbereitete Großaufnahme, welche die Bewegung des Griffs an die Stirn aufnimmt und das dort verschmierte Blut hervorhebt, gestaltet den schockhaften Prozess einer Bewusstwerdung der eigenen Verletzbarkeit. Dieser Prozess besteht in den Blicken Sailors auf seine Hand, als einer Spiegelung des sichtbaren Bluts auf seiner Stirn, in den Verzögerungen seiner mimischen und gestischen Bewegungen und Reaktionen. Jede gestische oder mimische Veränderung wird dabei zu Beginn von einem sich wiederholenden musikalischen Harfen-Akkord begleitet, auf den ein, sich ebenfalls kaum veränderndes, kurzes Bläsermotiv folgt, welches den Raum für die Innerlichkeit dieses Prozesses schafft. Dabei kombiniert die mimische und gestische Bewegung durch die Pausen eine gelähmte Langsamkeit der Entwicklung mit den plötzlichen, schockartigen Sprüngen und überführt diese, nach dem abgebrochenen Versuch einer Kommunizierbarkeit des Zustands, in eine diffuse Bewegtheit: Er starrt seine Hand verständnislos an, blickt nach vorne, in Richtung der Kamera und öffnet seinen Mund als ob er etwas sagen, jemanden ansprechen wolle, eine Silbe kommt über seine Lippen: "Sa...", aber keinen Adressaten findend, wendet er seinen Blick wieder ab, presst die Lippen zusammen und wird zunehmend unruhig, bewegt, beinahe panisch.

translation missing: de.icon_seitenanfang
request.remote_ip=18.218.61.16