Ausdrucksbewegungseinheit 2

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Movie: Gung Ho!*
Szene: Ansprache 2*
Ordnungsnummer: 02
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:13:45:22
Timecode bis: 00:15:17:16
Entstehungsjahr: 1943

Diese zentrale Phase der Szene wechselt zwischen der Entspanntheit des Colonels, der Souveränität seiner stimmlichen Performanz sowie zwischen den entspannten Gesichtern in der Masse einerseits und der mimischen Grundanspannung in den Gesichtern der durch Großaufnahmen hervorgehobenen Rekruten andererseits. Dieser die Pole verwebende Wechsel gestaltet sich unmittelbar aus a) der strengen Symmetrie der Einstellungen, b) der Verknüpfung von Rede und Schnitt sowie c) den verknüpften Bewegungen von Figur und Kamera.

a) Diese Einheit ist in ihren Einstellungen und Bewegungen streng symmetrisch aufgebaut: 5 Einstellungen à ca. 10 Sekunden auf den Colonel – die ersten beiden als Bewegung nach links in die Truppe hinein, die mittlere beinhaltet den Wendepunkt seiner Bewegung, die letzten als Bewegung nach rechts aus der Truppe heraus – je unterbrochen von Gegenschüssen auf einzelne Soldaten. Bildkompositorisch wird der Colonel durch die Untersicht in der ersten Einstellung sowie seine erhöhte Position inmitten der sitzenden Rekruten als hierarchisch überlegen gezeigt. Er ist durch dieses „inmitten“ einerseits bildlich wie rhetorisch als primus inter pares inszeniert:

b) Im Zentrum steht zeitlich dabei die Aussage, die dies herausstreicht: „We’re going to be comrades.“ Gleichzeitig wird er in seinem lehrerhaften Duktus und der Art und Weise in der die sitzenden Soldaten zu ihm aufschauen müssen idealisiert. Während seiner Rede werden in regelmäßigen Abständen Großaufnahmen einzelner, aus der vorherigen Rekrutierungsszene bekannter Gesichter gegengeschnitten. Dabei entsteht der Eindruck, dass diese Gegenschnitte mit seiner Rede genauso verknüpft sind wie die Kamerabewegungen mit seinem Körper. Die Rede strukturiert rhythmisch die Einstellungsfolge und, da die Stichworte den Charakterisierungen und Etiketten entsprechen, welche die Rekruten zuvor erhalten haben, wird ein Prozess der Aufhebung der Figuren in das dynamische Prinzip dieser Führungsfigur gestaltet.

c) Die konstante und ruhige Bewegung der Kamera, der Figur des Colonels folgend in die Menge der Sitzenden hinein und wieder zurück, entspricht der Souveränität und Ruhe die der Figur damit zugeschrieben werden.

Die Jubelrufe, mit denen der Colonel aus der sitzenden Truppe hinausgetragen wird um sich wieder frontal gegenüberzustellen, runden diesen Prozess vorerst ab.  

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