Ausdrucksbewegungseinheit 3

In diesem Abschnitt der Szene bricht das Zusammenspiel von Bildkomposition und Akustik mit der vorangegangenen visuellen Simulation zukünftiger Schmerzerfahrung. Anklänge angstvoller Erwartungen sind in der Ausrichtung der Kompanie auf die Figur des Lieutenant im Entwurf einer familiär fundierten Gemeinschaft restlos aufgelöst.

Die Soldaten sind in geordneter Aufstellung zum Appell versammelt und treten dem Lieutenant gegenüber, dessen autoritäre Stimme an die Stelle des kommentierenden Voice-Over tritt. Seine Blickachse wandert die lange Soldatenreihe in beide Richtungen mehrfach ab. Der Lieutenant ist so als hierarchisches Haupt der Kompanie verortet. Das nun wieder von helleren Valeurs getragene Bild fasst die aufgestellten Rekruten erneut in streng geometrischen Formationen. Erst durch den fingierten Zusammenbruch eines Soldaten ist diese musterhafte Ordnung kurz gestört. In väterlicher Zuständigkeit trennt der Lieutenant den Kranken vom Rest der Einheit und mit seinem Aufbruchkommando formiert sich die Kompanie wieder in ursprünglicher Ordnung. Im Schuss-Gegenschuss-Prinzip grenzt anschließend auch die Montage das schwache Glied vom nun gestärkten, kraftvoll marschierenden Gruppenkörper ab.

In der geordneten Ausrichtung der Kompanie auf ihr hierarchisches Haupt, die sich hier über Appell und die Episode des Simulanten realisiert, schließt die Szene mit jenem Bild eines souveränen Kollektivkörpers, welches bereits ihren Auftakt markierte.