Ausdrucksbewegungseinheit 3

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Movie: Gung Ho!*
Szene: Angriff auf das U-Boot*
Ordnungsnummer: 03
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 00:44:18:17
Timecode bis: 00:47:12:02
Entstehungsjahr: 1943

Im Zusammenspiel der Kamera mit der Akustik und Mimik ist das Bild des gemeinsamen Erlebnisprozesses eines Gruppenkörpers inszeniert, der sich von der ansteigenden Angst über die Panik bis zur Entspannung entwickelt. Durch Montage werden die in einem engen Innenraum des U-Boots gesammelten Soldaten vom Außen des U-Boots – im Unterwasser und in der Luft – kontrastiert und in Beziehung gesetzt, wodurch sich die abgeworfenen Bomben als ein „gefährlicher“ Gegner konnotieren lassen.

Der in der > ABE 2 kulminiert inszenierte Anspannungsmoment wird erst von einem kurzen Bild der entspannten Soldaten im Innenraum aufgelöst. In der Folgeeinstellung wird eine Explosion der Bomben im Meerwasser gezeigt, die nun mit den Bildern des Innenraums des U-Boots montiert wird. Diese kontrastierende Montage von Explosion einerseits und unbeweglichen Soldaten andererseits wird mehrfach wiederholt und von einer audiovisuellen Interaktion - in wackligen Bildern, im hell-dunklen Lichtkontrast und in laut explodierenden Bomben - unterstützt. (Es wirkt so, als wäre sowohl die Kamera verwackelt als auch der aufgezeichnete Schlafraum mit den darin befindlichen Protagonisten; mehrfacher kurzzeitiger Ausfall der Innenbeleuchtung wird inszeniert.) In der zeitlichen Ausdehnung der Montage realisiert sich die Inszenierung der ansteigenden Angst. Bei mehreren Einstellungen “drängt” sich ein gekrümmtes Rohr zwischen Kamera und Soldaten in den Bildvordergrund. Inszeniert wird der Einschluss in die technische Apparatur.

Eine plötzliche kurze Einstellung der still stehenden Soldaten kennzeichnet in Korrelation mit der Kamerabewegung einen Ruhemoment, der jedoch mit dem Umschnitt des Außenbildes und somit einer weiteren Bombenexplosion in das Bild der Panik übergeht. Mit dem von diesen Bomben verursachten Wasserschaden im Innenraum entsteht eine Panik im Raum, die besonders vom Schauspiel vermittelt wird. Exemplarisch ein in Panik verfallender Soldat, der erst durch eine Ohrfeige vom Platoon Leader wieder zur Ordnung gerufen wird.

Die Entspannung kommt plötzlich. In einer Einstellung sieht man noch eine gewaltige Bombenexplosion, dann folgt eine weitere “Wackeleinstellung” vom Inneren des Schlafraums mit deutlichem Wassereinbruch, direkt darauf blickt einer der Soldaten fast in die Kamera und sagt mit subtil ironischem Understatement “You know, a guy could get killed in here!”, woraufhin nach einem Kameraschwenk seine Kameraden zunächst etwas verdutzt reagieren, dann aber gemeinsam entspannt lachen. Daraufhin gibt es noch einen ruhigen Kameraschwenk, und bei der nächsten Außenaufnahme ziehen die japanischen Flieger bereits wieder ab. Zum Abschluss der Sequenz sieht man auch den Colonel und den Captain ein entspanntes Gespräch führen.  

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