Ausdrucksbewegungseinheit 3

Der Schluss der Szene spielt verschiedene Formen des Appells gegeneinander aus, wobei gerade die Wiederholungsstruktur des Ablösens eines Impulses durch einen anderen hier eine geschlossene dynamische Einheit annimmt. Dabei lösen Anrufungen und Impulse einander auf der akustischen Ebene ab und bringen Reaktionen der Aktivierung und Passivierung in der Figurenchoreographie hervor, wobei die gegenseitigen Ausblendungen auf der akustischen Ebene auch mit Öffnungen und Schließungen des Bildfelds durch Schnitt und Kamerabewegung korrespondieren.

Die sentimentale Sologeige über der Naheinstellung auf den Verwundeten und seinen Pfleger, interagiert synästhetisch mit der bewegten Plane im Bildhintergrund. Die Musik und der Name „Cathy“, den der Sterbende spricht, stellen einen unmöglichen Appell an Abwesendes dar, und werden überführt in die Stimme des Pflegers, der im Umschnitt eine andere Figur herbeiruft. In der Halbtotalen, die sich durch den Schwenk wieder auf eine Halbnahe verengt, zeigt sich, wie die Bewegung einer Figur auf diesen Appell von den anderen Figuren aufgenommen wird. Die düstere Musik und die kurzen Einzeiler („He’s gone.“ - „That’s tough.“) während die Gruppe unbewegt steht, stellen einen Moment der Passivierung dar. Mit dem Umschnitt, durch den am Bildrand der Deutsche erscheint, schlägt die Passivierung in eine kurze Aktivierung von Wut um, welche wiederum wie die Musik mit dem Ertönen des Funkspruchs abgebrochen wird. Erneut bewirkt dieser Appell die Bewegung einer Figur, der die anderen folgen, sowie eine Verengung des Bildfelds und eine anschließende Passivierung, durch das Hören und den Gehorsam motiviert.

Abgeschlossen wird die Szene nach diesem militärischen Appell durch eine kurze Beschleunigung der Schnittfrequenz, in der die wenigen schabenden Geräusche und der Spruch „Hurry!“ sowie die Geste des in den hellen Sand gerammten dunklen Spatens als abschließende Geste, als Impuls des Abschließens, von der Stille unterstrichen werden.