Ausdrucksbewegungseinheit 2

n der Verbindung von Gestik und Einstellungsfolge sowie der musikalischen Einfärbung schlägt in diesem Abschnitt ein Bild des Leidens und Linderns um in ein Bild der Trennung und Trauer. Man sieht Lassiter vor einem Krankentransporter, ein Verwundeter hält starr an seinem Gewehr fest, das ihm die Pfleger abnehmen wollen. Eine Nahaufnahme verankert den Körper des Leidenden kompositorisch in einer scharfen Diagonale im Bild, welche sich aus der Horizontale des Liegens und der Vertikale der erhöhten Kameraposition ergibt. Der krampfhaften Starre der Finger, die das Gewehr umfassen entspricht das anhaltende Staccato einer wiederholten Note als musikalisches Motiv. Das leidende Gesicht ist bildlich umgeben von den Händen der Sanitäter. Die Hände Lassiters klopfen lindernd auf die Schultern des Verwundeten.

Mit dem Umschnitt auf die drei Soldaten werden die Leidensmotive (melancholisch, leise Geigenklänge und tiefe Basstöne, das improvisiertes Lazarett mit Feldbetten inmitten von Ruinen) in den Hintergrund verlagert. Nun inszeniert die Szene eine räumliche Trennung der Geschlechter, die schrittweise geschieht. Waren in den vorherigen Einstellungen Frauen und Männer gemeinsam im Bild, zeigt die Montageeinheit die vier Männer gemeinsam kadriert. Dann sieht man Dane, der den Bildkader ins Off verlässt und im nächsten Bild aus dem Off betritt. Er hilft der nun im Bild allein gelassenen Krankenschwester in den Krankenwagen. Seine sorgfältig ausgeführten Handbewegungen verstauen sie und ihr Gepäck im Auto und schließen die Tür. Ihr Blick ist die ganze Zeit starr ins Off gerichtet, die Blickachse weist eine Richtung zu den drei Soldaten. Die Einstellung dauert und verweigert so eine zeitlang den Gegenschuss, wodurch der Blick der Frau, aber auch die Handlung und die beiläufigen Handbewegungen in ihrem Ablauf explizit ausgestellt werden. Dann fährt das Auto mit dem Schriftzug „USA“ in einer Abzweigung zur Linearität der Straße ab, die Frau sitzt darin.

Ein Gegenschuss zeigt Lassiter, die Blickachse verknüpft seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck mit dem ins Off fahrenden Wagen.