Ausdrucksbewegungseinheit 3

Das abschließende Erfahrungsregister stellt die Trennung der militärischen und der zivilen Körper dar, realisiert in den Kamerabewegungen sowie auch in Bildkomposition und Musik als ein Eingliedern der Figuren Dane und Lassiter und dann räumliches Abweichen von der festen Form des Menschenstroms auf der Strasse in das formlose Gebüsch.

Als Dane und Lassiter sich nun in eine Richtung auf der Straße fortbewegen, wird die Umgebung wieder stärker sichtbar, im Hintergrund sieht man Reste einer Zivilität, brennende Häuser und steinerne Ruinen. Ein geschäftiges Treiben umgibt sie, auch die Trauermarschmusik der ersten Szene setzt wieder lauter an. Der Flüchtlingstreck bewegt sich langsam und kontinuierlich, seine feste, lineare Form auf der Straße ist wieder erreicht. Außerhalb der Stadt sieht man nun aus einer Totalen die gesamte Masse als einen zähen Fluss von Menschen und Fahrzeugen, dessen Ende nicht zu sehen ist. Rauchschwaden und vom Wind durchwehte Bäume geben der Bewegung des gleichmäßigen Marschierens eine mühevolle Note. Der Menschenstrom überquert eine Brücke. Die Ansicht wechselt nun ins Panorama, welche die monumentale Größe des Brückenbauwerks in voller Gänze umfasst. Mehrere dicke überdimensional große Säulen verbinden die hunderte von Meter tiefe Bergschlucht. Auf den massiven Säulen ist grazil die dünne Brücke befestigt, worauf man die Menschen und Fahrzeuge nur noch ameisengroß erkennen kann. Das Bild ist von starken Kontrasten bestimmt und weist so als eine Art Scherenschnitt ikonographische Züge einer Karawane auf. Eine kontinuierliche Rückfahrt begleitet nun die beiden Soldaten über die Brücke. Auf der anderen Seite der Schlucht angekommen, zeigt Lassiter Dane den Stützpunkt seiner Einheit. Seine Blickrichtung verweist auf einen Punkt abseits des Weges. In einem Point-of-view-Schuss sieht man einen unüberschaubar wirkenden Dschungel, impressionistische Lichtflecken setzen die schlingenden Pflanzen lebendig in Szene. In einer Rückfahrt wird das Ausscheren der zwei Offiziere in die Wildnis bildlich als eine Weichenstellung inszeniert. Während die Kamerabewegung sowie die Bewegung des Laufens eine Kurve ins Gebüsch einzieht, bleibt im Hintergrund etwa im 45 Grad Winkel der Menschenstrom – nun ausschließlich aus Frauen bestehend – als ebenfalls weiter ziehende gerade Bewegung sichtbar. Im Ausscheren wird von der Kamerabewegung ein unübersichtlicherer Raum etabliert, das Bild wird von scharfen Umrissen von Farnen, dichtem Blattwerk und großen Baumstämmen eingenommen.