Der Sgt und seine Truppe*

Kategoriale Zuordnung

  • Übergang zwischen zwei Gesellschaftsformen
  • Formierung eines Gruppenkörpers (corps)

 

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Movie: Bataan*
Ordnungsnummer: 03
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 00:10:11:19
Timecode bis: 00:15:41:27
Entstehungsjahr: 1943

Der Szene voraus geht die Trennung von ziviler und militärischer Gemeinschaft. Die am Lagerplatz zerstreuten Soldaten werden nun durch den Sergeant zu einer einheitlichen Gruppe zusammengeführt. Das unübersichtliche Bild stellt den losen und unverbundenen Zustand der Truppe dar. Der Auftritt der Sergeants auf dem Lagerplatz wird durch Inszenierungsweisen mit kontinuierlichen Qualitäten – die langgezogene Kamerafahrt, die alleinige Präsenz seiner Stimme – als Bewegung des Ziehens erzeugt. Dem wird als Opposition die Qualität der Einzelheit gegenübergestellt, mit Einzelkadrierungen und vereinzelten Bewegungen. Die kontinuierlichen Längen und die losen Einzelheiten interagieren zu Bewegungen des Ziehens. Daraufhin richten sich allmählich alle anderen Figuren auf den Sergeant als Zentrum aus (realisiert durch Kamerabewegung und Figurenbewegung). (> ABE 1)

Anschließend wird das Resultat dieser Bewegung des Ziehens und Zentrierens, die Einheit der Truppe, durch Bildkomposition und Montage realisiert: das Entstehen eines geometrisch angeordneten Bildes, in der die gesamte Gruppe samt Sergeant in einer Kadrierung gefasst ist. Diese starre Ordnung wird nun durch eine Montageeinheit verstärkt, die in immer gleicher Weise den Sergeant und die einzelnen Truppenmitglieder über die Wiederholung von Schuss-Gegenschuss und Frage-Antwort-Schema zu einer Einheit vernäht. (> ABE 2).

 Die affektive Dimension wird zunächst als Konflikt zwischen gemeinsamer Pflicht und individuellen Handlungen durch die Kontrahenten von kontinuierlicher Länge und losen Einzelheiten erzeugt: Die individuellen Körperbewegungen der Soldaten weichen einheitlichen Blick- und Bewegungsrichtungen mit dem Zentrum auf den Sergeant. Die feste und einheitliche Form der Gruppe steht dann für die Synthese aus den kontrastierenden Polen. Der Ernst des Appells wechselt sich ab mit der Darstellung des Individuellen, was zum Teil eine komische Prägung erfährt. Im festen Schema der Montage und Rede wird das Individuelle stärker sichtbar, bleibt aber auch gebannt. Die vereinheitlichende Struktur hebt in ihrem zeitlichen Fortschreiten das Immergleiche der jeweiligen Unterschiede hervor: Darin wird das Kontinuum der Länge (> ABE 1) durch die Wiederholungsstruktur (> ABE 2) in ein zusammengesetztes Kontinuum verwandelt, welches aus den Einzelheiten aufgebaut ist. Das Individuelle wird hier durch die Montage stark als Baustein markiert und bildet und bildet im Zusammenhang der ständigen Wiederholung ein Muster des Gemeinsinns.    SG

Ausdrucksbewegungseinheiten (ABE)

01 02 

Materialen zur Szene

    Position der Szene im Film

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