Ausdrucksbewegungseinheit 2

Meta-Daten

Im Zusammenspiel der Rede mit der Montage und der Kamerabewegung wird der die Anspannung aufbauende Vorgang inszeniert. Die zwei physisch separaten Räume sind von der Montage mit der gleichzeitigen Ansprache durch den Lautsprecher zusammengebunden und bilden sich mittels des Kameraschwenks und der Kamerabewegung insgesamt als eine kollektive Einheit, die die materiell-physische Trennung überwindet. Dabei wird die pathetische Steigerung in der Rhetorik von der Ansprache in drei Etappen – Aufmerksamkeit, überraschende Erwartung, Anspannung - vermittelt, die von der Montage und der Kamerabewegung unterstützt werden.

Zunächst wird das Bild der Aufmerksamkeit mit dem Einschalten der Lautsprecher durch die Montage inszeniert, die mit dem Beginn der Rede den anderen Raum (Schlafraum) verbindet. Die mit Pause ausgedrückte Bekanntgabe des Zielortes wird dabei von der Kopfbewegung zweier sich anblickenden Soldaten im Kommandoraum zu denen im Schlafraum neben dem Lautsprecher – sogar im Anschluss an eine Körperdrehung – montiert. So wird das Bild der überraschenden Erwartung übergeleitet, das sich zu den aufgeregt in Richtung des Lautsprechers blickenden Soldaten im Schlafraum mit Wiederaufnahme eines leichten Kameraschwenks vermittelt. Zum Schluss plädiert Colonel Thorwald langsam und deutlich für die direkte Kampfbereitschaft und Aggressivität gegen den Feind, wobei auch rhetorisch die Anspannung aufgebaut wird („Six to one. How can we overcome that advantage? Platoon leaders, take over!“). Beim Abschluss dieser Rede nimmt die Kamera das Gesicht des Colonels fast frontal auf, wodurch der Zuschauer quasi direkt angesprochen wird. Die Benennung der Aufgabe der Soldaten wird mit den Umschnitte der still bleibenden Soldaten in einem anderen Raum von der langsamen Kamerabewegung begleitet, in der eine Anspannung entsteht.