Ausdrucksbewegungseinheit 1

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Movie: Gung Ho!*
Szene: Sturm auf die Funkstation*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 01:00:18:13
Timecode bis: 01:01:58:20
Entstehungsjahr: 1943

Im Zusammenspiel von Bildkomposition und Akustik bildet der Abschnitt zwei Facetten eines Kampfeinsatzes (small- und big picture) als abstraktes Muster aus, in dem sich das Bild einer Anspannung realisiert, das schließlich negiert wird. Dabei entfaltet sich dieses Bild der Anspannung auf Ebene der Bildkomposition und wird durch die Ebene der Akustik in seiner Intensität moduliert. Die Verstellung des Einsatzziels – das zu erkundende Hospital – durch grafisch angeordnete Elemente wie Silhouetten von Palmenästen und durch Hell-Dunkel-Kontraste des Blattwerks übersetzt die Ungewissheit einer Erkundung des Bodentrupps in ein Bild der Anspannung. Diese entfaltet sich zeitlich in einer langsamen Kamerafahrt, die zuerst der Blick auf einen See und die Spiegelung des Himmels freigibt. Dies geht einher mit einer Umkehr der Valeurs von überwiegend Dunkel zu vorwiegend Hell.

Die Spiegelung des Himmels auf der Wasseroberfläche, auf der der Vorstoß des Dreiertrupps in einer Dreiecksbewegung verläuft, nimmt die Folgeeinstellung vorweg, in der sich drei Feindliche Flugzeuge – bildzentral, wie der Dreiertrupp – in V-Formation am Himmel nähern.

Die Übertragung der Reflektionseigenschaften von Gewässern auf bildkompositorische Prinzipien leitet ein, in die Gegenüberstellung der inszenatorisch aufgelösten Prinzipien von small und big picture: dem Geschehen am Boden (unten/small) und dem, die Bedeutung des individuellen Kampfeinsatz überschreitenden, Geschehens durch die Erweiterung des Kampfgeschehens um einen feindlichen Lufteinsatz (oben/big).

Das Röhren der Motorengeräusche und die angespannte, medialisierte Rede in Form von Funkkommunikation lösen die Kamerabewegung als begleitende Inszenierungsebene ab. Die Anspannung realisiert sich im Kontrast eines Loop dröhnender Maschinengeräusche zu einer tonal zurückgenommenen Rede. Dominiert wird dieses Bild durch die am Boden zurückgekehrten dunklen Valeurs und Hell-Dunkel-Kontraste von Schlagschatten auf den verletzlich weißen Gesichtern. Der Abschnitt leitet durch eine Schwarzblende zu einer in ihrer sinnlichen Qualität nun stark reduzierten Inszenierung einer Lagebesprechung über. Der starren Einstellung eines Gruppenporträts, dass das Bild mangels Tiefe in seiner Flächigkeit stark betont und von einer neutralen Tonspur begleitet wird, folgt die bildkompositorische Reduktion auf fast ausschließlich grafische Eigenschaften in Form einer Nahaufnahme einer taktischen Karte. Der Semantische Gehalt der Rede tritt hier in den Vordergrund und übersetzt in Kombination mit der taktischen Karte die militärische Operation (big picture) als losgelöst von einer individuell gebundenen Erfahrung. Das Bild der Anspannung ist ausgesetzt. translation missing: de.icon_seitenanfang
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