Ausdrucksbewegungseinheit 1

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Movie: Gung Ho!*
Szene: Siegesrede und Opfergedenken*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Gung Ho!*
Timecode von: 01:18:15:08
Timecode bis: 01:20:59:12
Entstehungsjahr: 1943

Im Zusammenspiel der Kamera mit der Akustik wird in vier Phasen ein Bild des Triumphes inszeniert.

Die erste Phase eröffnet zum einen die Bewegungsfiguration. Zum anderen bildet sie den ersten Teil einer inszenatorischen Klammer, die die expressive Qualität des Triumphalen mit einer handlungsgetriebenen Anspannung verbindet. Drei Einstellungen – ein Schlachtschiff in schneller Fahrt, das Innere einer japanischen Kommando-Brücke, sowie schließlich die eilig Boote besteigenden Marines am Strand – bilden einerseits im Zusammenspiel mit dramatisch erklingenden Bläsern und schrill-hohen Streicher-Melodien eine audiovisuelle Bewegungsdynamik. Andererseits stellt die Semantik dieser Montage – der „Wettlauf“ beider Armeen – eine grundlegende Anspannung her.

Die zweite Phase trägt die Dynamik zunächst über Musik, Sprechrhythmus und Bewegung im Bild fort, kulminiert jedoch in einem Moment der Ent-Schleunigung: die Musik wechselt in ein melodramatisches Streicherthema, in einer Reihe von Close-Ups im Schuss-Gegenschuss-Prinzip entsteht über die Montage ein Bild der Nähe, dessen Melodramatik im Dialog mit Opfer- und Kampfbereitschaft verbunden wird.

Die dritte Phase realisiert den Triumph auf narrativer Ebene – die Zerstörung der japanischen Basis – über eine audiovisuelle Rhythmisierung: eine Serie von Sprengvorgängen in der totalen, innerhalb derer Schnitte und Explosions-Geräusche einen nahezu metrischen Rhythmus bilden, dessen Schlag-Frequenz sich zum Ende hin langsam, graduell beschleunigt.

Die vierte Phase schließlich schließt die inszenatorische Klammer, greift die audiovisuelle Dynamik der ersten wieder auf: Zu den Klängen der wieder dramatisch aufspielenden Bläser und Streicher erinnert die Montage von herannahenden Schlachtschiffen und den Ablegevorbereitungen der Marines an den „Wettlauf“, der mit dem Abtauchen des U-Boots zu triumphalen Bläsern sein Ende findet.

So wird das Motiv soldatischer Opferbereitschaft zum unmittelbaren Movens einer kraftvollen Zerstörung, deren triumphales Ende mit der positiven Auflösung eines Spannungsmomentes verwoben ist.

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