Ausdrucksbewegungseinheit 2

Die Interaktion von Kamera und Akustik vertieft die Gefahr zu einem Bild existentieller Bedrohung und wertet den Panzer zur hoffnungsvollen Perspektive der Flucht auf.

Eine erste Einstellungsreihe inszeniert außerhalb des Panzers zwischen dem Funker und zwei weiteren Soldaten einen festen Blickwechsel, bis ein Bombeneinschlag im Bildzentrum die gemeinsame Blickachse in der berstenden Erde auflöst. Die anschließenden Einstellungen vervielfältigen die Bombeneinschläge unter erhöhter Schnittfrequenz, so dass akustischer Explosionsteppich und Montagerhythmus sich zu einem Bild erhöhter Bedrohung verdichten.

Die nächste Einstellungsreihe bricht schließlich mit akustischem Staccato der Explosionen sowie erhöhter Schnittfrequenz und führt die drei Soldaten über eine mobile Schwenkbewegung der Kamera schließlich zusammen. Die visuelle Ordnung fasst das Trio in enger Kadrierung und Rückenansicht, während der Dialog die Möglichkeit der Flucht mit dem Panzer semantisch entfaltet. Länge der Einstellung, ruhende Kamera und einander zugewandte Haltung der Soldaten bringen ein erstes militärisches Gruppenbild hervor.

Eine weitere Einstellungsfolge löst die kleine Soldatengruppe zunächst wieder aus ihrer kollektiven Haltung. Zugleich vollzieht sich ein Umbruch der akustischen sowie visuellen Inszenierungsmuster, der den zuvor semantischen Ausblick auf die Flucht auch audiovisuell trägt: Die Valeurs hellen langsam auf, an die Stelle der pfeifenden Explosionen tritt nun das exponierte, rhythmische Geräusch des versagenden Panzermotors.