Ausdrucksbewegungseinheit 1

Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.

Movie: Sahara*
Szene: Durchhalteansprache*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Sahara*
Timecode von: 00:57:44:12
Timecode bis: 01:01:34:23
Entstehungsjahr: 1943

Über die audiovisuelle Interaktion der Rede mit Kamera und Mimik realisiert sich das Bild der Solidarität, das sich in der Form der Kontraktion innerhalb der Gruppe und der Abgrenzung gegen Außen – Gegner und Heimat - vermittelt.

Erst die von links und rechts zu einem Mittelpunkt des Bildraums konvergierende Bewegung von Sgt. Gunn und zwei Soldaten initiiert den Platz von Sgt. Gunn, der als Mittelpunkt der Kontraktionsbewegung fungiert. Seine Blickachse ins Off, die sich durch die Kadrierung – Sgt. Gunn in einer nahen Einstellung an der unteren linken Seite – ergibt, impliziert das „Außen“, den Gegner. Gleichzeitig verbindet diese Blickachse die Soldaten in einer Tiefen- und Höhenstaffelung im Kontrast zum implizierten Außen.

Die durch seinen Ruf versammelten Soldaten, die Sgt. Gunn umrahmen, werden in helle Valeurs gesetzt (im Kontrast zu dem durch dunkles Valeur markierten Gefangenen) und bilden eine Kreisform um den als Mittelpunkt fungierenden Sgt. Gunn. Die Dialogstruktur entwickelt sich in drei Schritten, die nach dem affektiv und semantisch aufgeladenen Prinzip der Rhetorik aufgeteilt sind: von der Antwort auf die „Wie“-Frage über den Sinn des Kampfes bis zur Antwort auf die „Warum“-Frage. Der Einsatz der Großaufnahmen von Sgt. Gunn und seine nun etwas lautere und schnellere Rede markieren den Wechsel zum nächsten Schritt. Sein Gegenpart, an den sich seine Ansprache jeweils affektiv richtet, wird parallel dazu durch die Montage jeweils paarweise verbunden. Außerdem unterstützt in einer Folgeeinstellung die Weite des Bildraums bis hin zum Horizont – in dieser angeschlossenen Blickachse steht noch ein gleichsam nach außen blickender Soldat – seine Rhetorik, indem sie das „Wir“ in den Kontrast zur Außenwelt stellt. Der semantische Redegehalt verweist dabei implizit auf die eigene Heimat, die sich dennoch gleich von der einmontierten Einstellung der zwei deutschen Gefangenen unter der Wüstensonne gemeinsam mit „Außen“ konnotieren lässt. So wird die Solidarität im zweifachen Prinzip realisiert, in der inneren Kontraktionsbewegung einerseits und in der Abgrenzung gegen Außen andererseits.

Nun werden die mimische Veränderung der Zuhörenden und die aufeinander folgende Bejahung durch die Soldaten im gegenseitigen lächelnden Blickwechsel mit Sgt. Gunn als eine affektive Mobilisierung gekennzeichnet, die erneut ein Bild der Solidarität herstellt.   translation missing: de.icon_seitenanfang
request.remote_ip=18.118.144.69