Ausdrucksbewegungseinheit 2

Meta-Daten

Im Zusammenspiel der Bildkomposition mit Akustik und Kamera wird in zwei Phasen über den Wechsel von einem konkreten Handlungsraum zu einer dissoziiert-abstrakten Raumfiguration ein Bild des Gedenkens inszeniert.

1. Phase: Die Figuren Waco und Gunn werden stets gemeinsam in einer Serie von Halbnahen gefasst. Über den Wechsel der Einstellungs-Perspektiven und die Interaktion der Figuren konstituiert die Einstellungsfolge einen geschlossenen Handlungsraum, wobei Kadrage und Gestik/Mimik der Figuren ein Bild der Vertrautheit grundieren. Die Musik verbleibt dabei stets dezent im Hintergrund. Lediglich einmal, in der Mitte des Gesprächs, spielt sich die Musik nach der Erwähnung eines verstorbenen Kameraden mit einer kurzen, melancholischen Phrase in den Vordergrund; Mimik, Gestik und Musik künden hier bereits kurz die zweite Phase an.
2. Phase: Eine planare Nahaufnahme Gunns markiert einen Wechsel in der Raumfiguration. Sie rückt das Gesicht Gunns ins Zentrum, lässt es in der Dauer der Einstellung zur Projektionsfläche für die folgenden Einstellungen werden. Ein kurzer Umschnitt auf die Marken der gefallenen Soldaten geht einher mit dem Wechsel der Musik zu einem melodramatischen Streicherthema. Es folgt eine nahezu metrische Abfolge räumlich nicht kohärenter Landschaftsaufnahmen, die letzten Einstellungen dieser Serie rücken zudem zu Grabkreuzen arrangierte Gewehre und Helme ins Zentrum. So verbinden sich a) Gunns Monolog und b) das melodramatische musikalische Thema mit c) einem abstrakten, dissoziierten Raum zu einer Figuration von Trauer.