Ausdrucksbewegungseinheit 1

Am Anfang steht ein Bild: In einer Totalen ist der Schlafraum der Marines unter Deck zu sehen, die Kamera ist im 90°-Winkel zum Ende des Gangs positioniert, rechts und links rahmen die Etagenbetten die Einstellung; in der Raumtiefe sind vereinzelt die Gesichter und einzelne Körperteile der Marines erkennbar. Das Bild vermittelt zum einen den Eindruck einer drängenden Enge, zum anderen verschwindet das Individuum in einer Collage aus Körperteilen in variierenden Graustufen.

Die Kamera vollzieht eine Heranfahrt, tritt in den Kreis der Marines ein. Als sie in der halbnahen Einstellung zum Stehen kommt, sind die Marines plötzlich als Individuen wahrnehmbar, ihre Gesichter nun über deren Ausdruck belebt. Es entspinnt sich ein Gespräch, in dem die Soldaten versuchen, Berechnungen über das Verhältnis der auf Tarawa wartenden feindlichen Soldaten zum eigenen Bombenarsenal anzustellen. Im Hintergrund nähert sich Stryker.

Die Kamera vollzieht nun einen kleinen Sprung zurück, der Stryker ins Zentrum der Bildkomposition rückt. Es folgt ein Heransprung auf Stryker, der in Nahaufnahme aus der Position des erfahrenen Soldaten den Glauben an die Macht der Bomber relativiert, die entscheidende Rolle der Marines betont.

Im rhythmisierten Zusammenspiel der Kamerabewegungen wird somit die Semantik eines Plädoyers für die Bedeutung der Marines mit einer spezifischen Ausdrucksbewegung verbunden: Diese entfaltet sich, vom Ausgangspunkt eines die Enge des Raumes vermessenden Gruppenbildes, als Bewegung des Blicks hinein in die Gemeinschaft der Marines; ein kurzer Zurücksprung eröffnet über die Positionierung Strykers einen Eindruck von der Natur dieser Gemeinschaft, bevor ein letzter Heransprung die unmittelbare Nähe zum Zentrum jener Gemeinschaft, als das Stryker nun markiert ist, herstellt und die Bewegung abschließt – um das sich zunächst auch der sich im Hintergrund einfindende Conway zu sammeln scheint.