Ausdrucksbewegungseinheit 2

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Movie: Sands of Iwo Jima*
Szene: Opfer nach der Schlacht*
Ordnungsnummer: 02
Einzelanalyse: Sands of Iwo Jima*
Timecode von: 00:57:34:15
Timecode bis: 00:58:08:07
Entstehungsjahr: 1949

Mit der Musik in tiefer Tonart wechselt die Stimmung: die Soldaten marschieren. Die Marschkolonne wird erst im eingestreuten dokumentarischen Archivmaterial gezeigt und dann in den nachgearbeiteten Filmaufnahmen wieder aufgenommen, sodass sich diese Einstellung auf die dokumentarischen Bilder bezieht. Mit der Zentralperspektive wird der Eindruck einer geometrischen Ordnung in auf die Marschkolonne übertragen. Durch eine lange Kolonne Marschierender wird sowohl die Größe des militärischen Körpers als auch die Länge des Wegs gezeitigt, von dem weder der Anfang noch das Ende zu erkennen ist. Auch durch die Montage (und die Musik) wird die Zeitlichkeit des Marsches gestreckt und wirkt sehr mühsam. Die im Doku-Material verdreckten Hosenbeine und Schuhe tragen das Element der Erschöpfung mit sich, was ebenfalls durch das Bild des verdörrten Bodens verstärkt wird. Die Soldaten marschieren nicht kraftvoll, sondern träge, sehr erschöpft. Das Marschgepäck, Utensilien wie die kraftlos mitgeschleppten Gewehre, verstärken diesen Eindruck, der sich auch im Hintergrund, einer verwüsteten, staubigen Landschaft mit zerstörten Palmen wiederholt.

Aber sie marschieren trotz Müdigkeit in zwei langen Reihen weiter, was auch in der sich zäh dahin ziehenden Musik thematisiert wird. Wenn die Soldaten die Kamera passieren, sind die bekannten Figuren wie Stryker, Thomas, Conway und Regazzi mit erschöpften Gesichtern in dreckigen Uniformen zu sehen. Die Einstellung verdeutlicht ihre Zugehörigkeit zur dargestellten militärischen Einheit, was noch durch einen die Reihen inspizierenden Vorgesetzten verstärkt wird, der im starken Kontrast zu den Soldaten in einem blitzsauberen Uniform-Hemd dasteht und im Gegensatz zu den aufgeriebenen Soldaten weiterhin die vorbildliche Ordnung des militärischen Gruppenkörpers repräsentiert.

Regazzi packt seine stets mitgeführte, gefaltete Flagge weg und bringt den verärgerten Kommentar “Somebody beat me to it” an, wobei die Kamera nach oben schwenkt und eine große amerikanische Nationalflagge prachtvoll im Wind wehend zeigt (ca. 6 Sek.). In diesem Moment wandelt sich die Musik zu einer feierlichen Marine-Melodie, von der Flagge gibt es eine Überblendung zur nächsten Einstellung. Durch den Kameraschwenk nach oben, verstärkt durch den plötzlich aufkommenden musikalischen Schwung wird ein Gefühl der Weite erzeugt, das den unaufhörlichen Marsch mit der Zuschreibung der Nationalität kulminieren lässt.  translation missing: de.icon_seitenanfang
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