Ausdrucksbewegungseinheit 1

Entlang eines Gebirges erstrecken sich die Zelte einer militärischen Station. Eine sanfte Musik wird gespielt, während die in geordneten Reihen stehenden unzähligen Zelte des Militärs aus einem vogelperspektivischen Blickpunkt zu sehen sind, fast bis zum Horizont überziehen sie die Natur. Damit ist der bildliche Kontrast zwischen Zivilisation und Natur gesetzt.

Der Kontrast zwischen Innen und Außen wird bereits durch die Lichtsetzung definiert: Im Zelt ist es verhältnismäßig dunkel, kühl, gemütlich; draußen sieht man das helle Sonnenlicht. Durch den Eingang des Zelts sind die neu eingetroffenen Soldaten in Uniform mit Gewehr und Helm zu sehen, sie reihen sich gleich vor dem Eingang auf. Auf der Tonspur ist leise zu hören, dass deren Namen aufgerufen werden.

Wenn Regazzi erregt bis wütend („Problemo, problemo, ...“) das Zelt betritt, ist zu sehen, dass im Zelt die dem Zuschauer bereits vertrauten Soldaten in bequemer Kleidung ruhen und sich entspannen: Man liest ein Buch oder liegt einfach nur auf dem Feldbett und raucht oder putzt Gewehr. Regazzi setzt sich schon durch seine Lautstärke von der entspannten Gruppe im Zelt ab und wird zu einem Unruhestifter (nicht notwendigerweise im negativen Sinn, sondern bisweilen auch als “Katalysator der Lebensfreude”). Auf seine fuchtelnde Gestik, seine Tirade und sein Auf- und Ablaufen auf kleinstem Raum reagiert nur einer der Soldaten, die Anderen üben sich in Gleichgültigkeit. Der dem Klischee des aufgeregten Italieners entsprechende Regazzi nähert sich Thomas, setzt sich neben dessen Bett und fordert eine Reaktion, aber Thomas lehnt das ab. In der nahen Einstellung werden Thomas und Regazzi so gemeinsam aufgenommen, so dass sich zeigt, dass einerseits der ruhelose Regazzi sich nicht recht einfügen will, und andererseits der fast lethargisch wirkende Thomas schon dadurch wie einen Außenstehender wirkt, indem er sich in die Belange der Gruppe nicht einmischen will bzw. kann. Wenn Regazzi vom Vorhaben Strykers berichtet, laut jammert und die Veränderung von Thomas’ Gemütslage zur Sprache bringt, betont dies durch die starke Aufsicht erneut das Thomas ein Geheimnis mit sich trägt.