Ausdrucksbewegungseinheit 1

Für eine optimale Darstellung dieser Seite aktivieren Sie bitte JavaScript.

Movie: Bataan*
Szene: Der letzte kämpfende Mann*
Ordnungsnummer: 01
Einzelanalyse: Bataan*
Timecode von: 01:49:17:22
Timecode bis: 01:51:31:26
Entstehungsjahr: 1943

Die Dominante, gebildet aus Kamerabewegung und der Bewegung der Figur Danes, realisiert sich als bildkompositorisch vermittelte Bewegung entlang einer Horizontalen und vermittelt die Geste eines Erschöpfungszustands, der auf den Ebenen der Musik und der Gestik subdominant mitkonstruiert wird. Das Einspielen der Taps auf Ebene der non-diegetischen Filmmusik verschränkt sich sowohl mit dem Motiv der Trauer um die gefallenen Soldaten, als auch mit Danes schuftendem Körper, der das letzte Grab, sein eigenes, aushebt. Der leicht verzerrte, sich langsam ausdehnende Klang der Tabs wird ergänzt um vibrierende Streicher in hoher Tonlage, die dem wiederkehrenden inszenatorischen Modus des Horrors entsprechen. Der diffuse Nebel auf Bodenhöhe, das Setting eines Friedhofs komplettierend, betont zum einen Danes in den Boden versetzte Körperposition, indem er an dessen Taille vorbeizieht und ihn so den gefallenen Kameraden als bereits Halbtoter näher bringt. Zum anderen ist mit der angedeuteten Verlaufsrichtung des Nebels von links nach rechts sowohl ein Gegenbewegung zu Danes monotoner Schaufelbewegung innerhalb der bestehenden Bildkomposition gegeben, als auch die sich langsam entfaltende horizontale Kamerabewegung (entlang einer x-Achse) vorweggenommen. Das Bild eines Erschöpfungszustands vermittelt sich in der zähen horizontalen Bewegung der Kamera, begleitet von Danes gestisch ausgestelltem erschöpften Schreiten und einem Wechsel des Musikstücks, das nun in seiner Wiederholungsstruktur ein sich stets fortsetzendes Leiden vermittelt. In der Parallelität von Kamerabewegung, wabernder Nebelbewegung und dem sich ständig wiederholenden Metrum einer abschwellenden Melodie korrespondiert die so in ihrer zeitlichen Entfaltung ausgestellte Horizontalbewegung mit Danes gekrümmter Körperhaltung, die einen extremen Erschöpfungszustand nach außen trägt. Dieses Bild eines Erschöpfungszustands mündet in dem Stillstand des Bildkaders. Dieser korrespondiert mit Danes zusammensinken an einem Tümpel und mit abrupt einsetzenden Streichern, die den Höhepunkt einer Geste des Leidens markieren. In der Statik der flächigen Bildkomposition ist Dane in seiner liegenden Haltung gänzlich umgeben von Nebel, was die Auflösung der Figur vorwegnimmt (>ABE 3). Danes aufmerksame Musterung des Dschungeldickichts in dieser Einstellung nimmt zudem den Einbruch des Feindes aus der Tiefe des Raums in der folgenden Ausdrucksbewegungseinheit vorweg (>ABE 2). Das gestisch ausgestellte Wiederaufraffen Danes führt zurück zu dem Bild eines ewig währenden Martyriums und setzt die Figur abermals ins Verhältnis zu der Parallelbewegung der Kamera als ein Hin und Zurück entlang der x-Achse. Die Kamerafahrt entlang der x-Achse ist wieder getragen von dem Rhythmus des musikalischen Leidesmarsches. Nun ist jedoch das musikalische Motiv ergänzt um grelle Streicher, die ebenfalls eine Bedrohung aus der Tiefe des Dschungels vorwegnehmen. Zuletzt stellt Danes allmähliches Abbiegen von der etablierten x-Achse den Übergang zur anschließenden zweiten Figuration des Dreischritts her. translation missing: de.icon_seitenanfang
request.remote_ip=3.16.212.99